Jonas Unmut
Jona 4,1-8
Das aber verdross Jona sehr und er ward zornig
und betete zum Herrn und sprach:
Ach, Herr, das ist's ja, was ich dachte,
als ich noch in meinem Lande war,
weshalb ich auch eilends nach Tarsis fliehen wollte;
denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig,
langmütig und von großer Güte bist
und lässt dich des Übels gereuen.
So nimm nun, Herr, meine Seele von mir;
denn ich möchte lieber tot sein als leben.
Aber der Herr sprach:
Meinst du, dass du mit Recht zürnst?
Und Jona ging zur Stadt hinaus
und ließ sich östlich der Stadt nieder
und machte sich dort eine Hütte;
darunter setzte er sich in den Schatten,
bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde.
Gott der Herr aber ließ eine Staude wachsen;
die wuchs über Jona, dass sie Schatten gäbe seinem Haupt
und ihm hülfe von seinem Unmut.
Und Jona freute sich sehr über die Staude.
Aber am Morgen, als die Morgenröte anbrach,
ließ Gott einen Wurm kommen;
der stach die Staude, dass sie verdorrte.
Als aber die Sonne aufgegangen war,
ließ Gott einen heißen Ostwind kommen,
und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde.
Da wünschte er sich den Tod und sprach:
Ich möchte lieber tot sein als leben.
Text nach der 1984 revidierten Übersetzung Martin Luthers