ANTIOCHIA



Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu beraten.
Apostelgeschichte 15,6


Zoff in der Gemeinde

Paulus war mit seinem Partner Barnabas gerade von der ersten Missionsreise in die Gemeinde von Antiochia zurückgekehrt, da gab es Ärger. Aus Judäa waren einige besorgte Brüder angereist, die die Missionspraxis von Paulus und Barnabas kritisch unter die Lupe nahmen.


Christ oder Judenchrist?

Der Anlass des Streites Die Judäer waren davon überzeugt: Wer zu Jesus gehören will, muss sich beschneiden lassen und das Gesetz des Mose halten. Dazu gehörte zum Beispiel, dass Fleisch nur dann gegessen werden durfte, wenn es nach dem jüdischen Reinheitsgebot geschlachtet worden war: So, dass kein Blut mehr im Fleisch enthalten war. Denn das hatte Mose so angeordnet. Wenn nun jüdische Christen bei ihren nichtjüdischen, griechischen Brüdern zu Gast waren, hatten sie Angst, dass sie sich durch den Genuss von nicht korrekt geschlächtetem Fleisch unrein machen könnnten. Denn die Griechen und alle anderen Nichtjuden kauften ihre Speise munter bei irgend einem der vielen Metzger - die sich damals gleich neben allen möglichen Tempeln befanden.


Götzendiener?

Ein Teil des Fleisches kam in den Tempel des jeweiligen Gottes, der Rest ging über die Theke. Zu der Angst, sich unrein zu machen, kam also noch der Verdacht, dass es sich bei der gemeinsamen Mahlzeit vielleicht um okkult belastetes Fleisch handeln könnte. Probleme um das gemeinsame Essen gab es vor allem deshalb, weil zum Gottesdienst oft neben dem Abendmahl oder zusammen mit dem Abendmahl eine richtige Mahlzeit gehörte - und da kam es dann oft zum Streit oder gar zu Trennungen mitten im Gottesdienst.


Beratung in Jerusalem

Das Apostelkonzil Dabei war das Problem mit dem Fleisch noch zu regeln. Schwieriger wurde es mit der Frage nach der Beschneidung - war das Zeichen des Bundes, den Gott mit Abraham und Mose geschlossen hatte, nicht auch für die griechischen, ja für alle nichtjüdischen Christen verbindlich? Jesus war ja auch beschnitten gewesen. Um die Frage zu klären, berief man in Jerusalem ein Konzil, also eine Beratung aller Apostel ein. Paulus war mit von der Partie - und ein entschiedener Gegner aller dieser Anliegen.



Weshalb war Paulus gegen die Beschneidung von nichtjüdischen Christen?

1) Weil das doch unheimlich weh tut.
2) Weil er sie unschicklich fand.
3) Weil sie auf das Christsein keinen Einfluß hat.





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