MALTAPaulus - der UnsinkbareEs geschah auf der Reise nach Rom: Der Häftling Paulus und seine Bewacher gerieten in ein furchtbares Unwetter mitten auf dem Meer. Alle bekamen es mit der Angst zu tun. Das kleine Schiff, in dem Paulus und die 275 anderen Passagiere nach Rom schipperten, hatte zwar nicht viel mit der Titanic gemeinsam, glich ihr aber in zwei entscheidenden Punkten: Es war gerade dabei, abzusaufen und es waren zu wenig Rettungsboote vorhanden...Ruhiges Blut aus GottesmutDer Sturm tobte schon zwei Wochen lang. Sie hatten alles versucht: allen unnötigen Ballast über Bord geworfen, Treibanker gelegt - aber immer mehr machte sich die Panik breit. Die Matrosen wollten sich gerade diskret mit den wenigen Beibooten verabschieden, als sie von den Soldaten entdeckt wurden. Da man ohne die Matrosen überhaupt keine Chance mehr hatte, hieben die Soldaten die Taue ab und ließen die Beiboote ins Meer fallen - jetzt mussten sie alle auf Gedeih und Verderb zusammen halten.Nur Paulus bewahrte kaltes Blut: Er wusste, dass Gott ihn in Rom gebrauchen wollte. In der Nacht hatte er eine Erscheinung gehabt, in der ihm ein Engel mitteilen ließ, dass ihm und den anderen nichts geschehen würde. Das verlieh ihm die nötige Ruhe. Also forderte er die anderen auf, erst mal was zu essen. Land in Sicht!Schließlich entdeckten sie eine Bucht in der Nähe, kappten die Treibanker und ließen das Schiff darauf zutreiben. Plötzlich lief das Schiff auf eine Sandbank auf. Das Vorderschiff bohrte sich ein und steckte im Sand fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen. Das Schiff sank. Die Soldaten wollten sofort alle Gefangenen töten, damit keiner entkommen konnte - aber ihr Hauptmann verbot es ihnen. Er wollte Paulus lebendig abliefern. So ließ er die, die schwimmen konnten, sich an Land retten und befahl den anderen, auf Brettern oder Balken an Land zu paddeln. Und so geschah es.Der Biss der SchlangeAn Land wurden sie von den Inselbewohnern freundlich empfangen und erfuhren, dass sie auf Malta gestrandet waren. Weil es immer noch regnete und alle ziemlich froren, suchten sie sich ein trockenes Plätzchen und machten ein Feuer. Als Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legen wollte, fuhr eine Schlange heraus und biss sich an seiner Hand fest. Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer.Die Leute hielten ihn für den größten Pechvogel der Welt - erst einem Unwetter entkommen, um dann von einer Schlange gebissen zu werden! Sie warteten gespannt darauf, dass er anschwellen oder plötzlich tot umfallen würde. Aber nichts dergleichen geschah. So blieben sie noch ein paar Tage auf der Insel, Paulus versorgte und heilte die Kranken - bis er endlich seinen letzten Weg nach Rom antreten sollte, um dort als Märtyrer zu sterben - der bis heute unübertroffene Apostel und unerschrockene Verkündiger des Evangeliums. |
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