Vor diesem Hintergrund ist es zumindest vorstellbar, dass die Jünger das Abendmahl nach Ostern wie eine Dankopfer-Mahlzeit gestalten haben könnten - und es deshalb wöchentlich und ohne Lamm und Bitterkräuter feierten. |
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Die Dankgebete über Brot und Wein finden allerdings auch bei der Passafeier und bei jedem jüdischen Festmahl statt. Aber unabhängig davon, ob Passa- oder Dankopferfeier, sah das Abendmahl ursprünglich wohl so aus, dass zwischen Brot und Wein eine vollständiges Essen, ein "Sättigungsmahl", stattfand.
![]() Dazu würde auch passen, dass schon im 2. Jahrhundert nach Christus das Dankgebet beim Abendmahl eine große Rolle spielte. Diese Danksagung (griech.: eucharistia) konnte im Mittelalter geradezu zur Bezeichnung für die Elemente Brot und Wein werden, aber auch für den ganzen Abendmahlsgottesdienst: Eucharistie. In der römisch-katholischen Kirche ist das vielfach bis heute so. Aber auch Martin Luther hat die Feier des Abendmahls mit einem Dankopfer-Fest verglichen, als er sein Verständnis des Abendmahls darlegte. Allerdings gibt es auch einen entscheidenden Unterschied zwischen Abendmahl und Dankopfer: Beim Dankopfer bestand das Opfer aus Fleisch und Brot. Im Abendmahl stiftet Jesus sich selbst als Opfer. Indem er dieses Opfer seinen Jüngern zuwendet, "für euch" gibt, wird es zum Dank aller, die daran teilnehmen: Sie alle haben ein Grund, Gott für die Errettung vom Tod zu danken. |
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